In diesem Monat jährt sich unser Stammtisch nun bereits das dritte Mal. Und wie jedes Jahr nehme ich das auch dieses Jahr wieder zum Anlass ein paar Worte zu verlieren.
Unsere Entwicklung hat sich fortgesetzt und der Stammtisch konnte sich weiter etablieren. Wir haben uns dieses Jahr das erste mal an eine größere Veranstaltung, das Hochwald-Thing, gewagt und diese allen Widrigkeiten zum Trotz zu einem Erfolg werden lassen.
Auch hatten wir in unserem Kreise zwei Eheleiten zu feiern, die schön gezeigt haben das wir uns als Heidengruppe immernoch individuell entwickeln und das das Ergebnis eines reibungslosen und gewinnbringenden Austauschs ist.
Wie in allen Gruppen, so gibt es auch in unserer unterschiedliche Auffassungen und unterschiedliches Ausleben von Spiritualität und Heidentum, von Erwartungen an die Gruppe und der Einsatzbereitschaft der Einzelnen. Natürlich gibt das in Einzelfällen mal Spannungen oder Meinungsverschiedenheiten. Mal unabhängig davon das wir es bisher als Gruppe immer recht harmonisch und einvernehmlich lösen konnten, möchte ich darauf kurz eingehen, da ich denke das mit fortschreitendem Wachstum der Gruppe auch diese Problematik wächst und die Erwartungshaltungen sich womöglich ändern könnten.
Nach meiner Auffassung ist ein Ritual, ein Blót, ein Gemeinschaftserlebnis – eine Feier in einer Runde von Menschen, Göttern, Ahnen und anderen Wesenheiten. So ein Blót in großer Runde ist nicht zur Befriedigung jedes individuellen spirituellen Bedürfnisses des Einzelnen gedacht, – das geht in großer Runde einfach nicht -, sondern ein gemeinschaftliches Begehen eines Festes. Jeder einzelne der das Heidentum, egal welcher Form, lebt sollte im Stande sein im kleinen Kreis für sich, mit engen Freunden oder der Familie Rituale zu begehen die individuell auf das eigene Seelenheil abgestimmt sind und die auf die eigenen Bedürfnisse eingehen. Jeder der zu einer Heidengruppe stößt sollte sich bewußt sein, das es um Austausch und Gemeinschaft geht – und man deshalb nicht mit jeder spirituellen Ansicht oder mit jeder Gottheit, oder Wesenheit immer konform sein kann. Das erfordert im gemeinsamen Ritual, genau wie bei einer Diskussion beim Stammtisch, die Bereitschaft für Kompromisse, den Respekt füreinander und das Akzeptieren anderer Auffassungen, die mit dem Selbstverständnis unserer Gruppe einhergehen.
Wie schon gesagt konnten wir uns beim Heidenstammtisch Trier immer genau das auf die Fahnen schreiben und deshalb funktioniert auch unser Konzept ein Stammtisch für alle heidnischen Richtungen zu sein.
Auch in Sachen Vernetzung konnten wir unsere Kontakte ausbauen und stehen über verschiedene Medien im regelmäßigen Dialog mit anderen Gruppen und Stammtischen.
Ich freue mich das wir in den drei Jahren, die es unseren Heidenstammtisch Trier nun gibt, nicht stagniert haben und uns immer weiter entwickeln konnten. Dafür danke ich jedem einzelnen!
Hoch die Hörner auf den Heidenstammtisch Trier!