Am 07.10.2017 luden unsere Freunde von der Eldaring-Gruppe Rheingold Köln den Eldaringstammtisch aus dem Ruhrgebiet und uns Trierer zu einem Herbstblót in eine Grillhütte in Berkum in der Nähe von Bonn. Wir vom Heidenstammtisch Trier waren dieses Jahr mit vier Teilnehmern dieser Einladung gefolgt.
Dieser Grillplatz wurde in einen alten Steinbruch integriert und ist von Steilhängen umgeben, so dass dieser komplett umschlossen ist. Wir kamen also am Mittag an und halfen direkt beim Aufbau und den Vorbereitungen und richteten schon unsere Schlaflager ein. Dazu gab es überdachte Flächen, die mit Planen noch wetterfest gemacht wurden.
Nach und nach füllte sich der Platz immer mehr und man feierte Wiedersehen und lernte auch viele neue Leute kennen und auch der Altar wurde immer voller. Schließlich waren wir etwa 35 Teilnehmer. Es wurden noch ein paar Erledigungen und letzte Einkäufe unternommen bevor dann zum Tagesblót gerufen wurde.
Nachdem der Thingfrieden von Sebastian ausgerufen wurde und die Teilnehmer mit Salbeirauch auf das Blót vorbereitet und eingestimmt wurden, begann Rex, der Blótleiter, mit einem Hammerritual, gefolgt von einer Anrufung von Göttern, Ahnen und Wesenheiten des Platzes. In diesem Ritual wurde gesungen und Texte vorgetragen und schließlich mit den drei klassischen Sumbelrunden abgeschlossen. Anschließend wurde das an Mittsommer gefertigte Sonnenrad und weitere persönliche Opfergaben feierlich dem Feuer übergeben.
Nun wurde für das leibliche Wohl gesorgt, dass Grillrost befüllt und die Salatschüsseln geöffnet. Jetzt war wieder viel Raum für alle Teilnehmer für interessante Gespräche und geselliges Beisammensein.
Am fortgeschrittenen Abend wurde zum Nachtblót gerufen und der Zwergenaltar, welcher sich unter dem eigentlichen Altar befand, wurde geöffnet. Dieser „unterirdische“ Altar war mit Schmuck, Metall und Steinen geschmückt und mit bunten Lichtern dekoriert und speziell den Schwarzalben gewidmet.
Neun Fackeln wurden entzündet, stellvertretend für jede der neun Welten und Sebastian, der dieses Blót leitete, richtete vor dem Sumbel ein paar Worte an uns und stimmte alle so auf die besinnliche Zeit vor uns und besonders auf dieses schöne Nachtblót für das Volk der Schwarzalben und unserer Ahnen ein.
Nach diesem Blót zu später Stunde verabschiedeten sich dann leider die ersten Teilnehmer und der Kreis wurde etwas kleiner. Trotz des nun einsetzenden Dauerregens tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Um das Lagerfeuer herum entstand nun eine Sumbelrunde von etwa 8 – 10 Leuten aus allen drei vertretenen Herden. Nach über vier Stunden Sumbel, das Morgengrauen ließ sich schon erahnen, war der Met, Weißwein, Viez und sogar der Whisky (!) leergesumbelt und das Feuerholz aufgebraucht. Wer jetzt glaubt, dass das eher ein Besäufnis ohne Sumbeldisziplin war, der irrt sich gewaltig. Es wurde kreativ, nachdenklich, anregend und natürlich auch mal scherzhaft gesumbelt und bis zum Schluss herrschte die nötige Ernsthaftigkeit und es blieb die ganze Zeit über ein Sumbel, ein Ritual. Für mich persönlich das beeindruckteste Highlight dieses tollen Herbstfestes, trotz kompletter Durchnässung.
Am nächsten Morgen halfen dann alle beim Aufräumen und am Vormittag wurde der Thingfrieden nach einem kleinen Abschiedssumbel aufgelöst.
Ich danke Rheingold Köln für die Einladung und die Mühe die sie in die Vorbereitung dieses Festes gesteckt haben und allen Teilnehmern und Freunden aller beteiligten Stammtische für dieses gelungene und stimmungsvolle Fest.