Ostara 2017

Unser Ostara-Fest begann abenteuerlich. Wir wollten zu unserem Blótplatz mit dem überhängenden Felsen. Auf dem Weg dorthin standen wir allerdings plötzlich mitten im Wald vor einer Sperrung wegen Baumfällarbeiten. Nach einem kurzen Moment der Ratlosigkeit fanden wir allerding nicht weit entfernt eine Schutzhütte. Diese Hütte und der Platz davor waren für unser Fest ebenso gut geeignet und wir machten uns voller Vorfreude an die Vorbereitungen.

Nachdem die Vorbereitungen, wie z.B. den Winter aus Stöcken und Stroh bauen, abgeschlossen und der Altar und die Hütte geschmückt waren, schritten wir mit Dieter den Blótplatz dreimal ab um den Platz der Nemetona zu weihen.

 

Cornelis führte dann seine eindrucksvolle Hammerweihe durch und Erinn weihte das Feuer mit Salz und Hefe. Anschließend entzündeten wir unsere drei Fackeln am geweihten Feuer.

Nun war es an der Zeit die Götter, Ahnen und Wesenheiten einzuladen. Tristan begann mit Ostara, ich rief Nerthus und Cornelis rief Freyr und Gerda an und bekräftigte diese Anrufung durch den Vortrag eines selbstgeschriebenen Liedes. Nach der Anrufung weiterer germanischer und keltischer Gottheiten rundeten wir die Anrufungen durch das Singen des kurzen Liedes „Kommt ihr Wesen“ ab.

Jetzt wo alle wohlgesonnenen Wesen eingeladen waren, konnten wir also auch das Brot teilen, führten das Speisopfer durch und Tristan weihte die Hörner mit Viez und Apfelsaft der Idunna. Astrid führte noch ein privates Trankopfer für ihre Ahnen durch mit starkem und vom Vater gebrannten Trauben-Honigbrand, was sich sehr stimmig in das ganze Ritual einfügte.

Da Ostara ein Frühlingsfest ist, bei dem das werdende und junge zarte Leben im Zentrum steht, säten wir zu Ehren der gastgebenden Wesen des Ortes einige Kräuter und andere Sämereien um den Platz.

Ostara steht aber auch für die Verabschiedung des Winters und da griffen wir jetzt die Tradition des Winteraustreibens auf. Wir bauten ja vorher eine Strohpuppe, die für den Winter stehen sollte. Ich hielt sie hoch und sprach:

Nun treiben wir den Winter aus,

Wir treiben ihn über Berg und Tal

Jetzt wurde die Puppe dem Feuer übergeben, welches das Stroh auch gierig verschlang.

Nun trieben wir den Winter aus,

Und bringen den lieben Sommer wieder,

Den Sommer und auch den Maien,

Der Blümlein sind mancherleien

Das Blót wurde dann mit dem Sumbel weitergeführt, das sich natürlich wieder über etliche Runden erstreckte und das Band der Gemeinschaft wieder spürbar festigte.

Nach dem Sumbel folgte aber nicht etwa die Beschließung, sondern der Frühling wurde noch mit Folienkartoffeln, Eiern und grüner Soße weitergefeiert.

Satt und zufrieden beschlossen wir dann zu später Stunde das Blót, dankten den Göttern für ihren Schutz, löschten das Feuer und fuhren schließlich nach Hause.