Text von Fenris
Datum: 19.03.2021, Beginn: 15.00 Uhr
Nachdem unser letztes Blót, im Sommer 2021, nun doch fast wieder ein ganzes Jahr her war, haben wir nun endlich wieder die Gelegenheit gefunden zusammen zu kommen und den Beginn der Frühlings zu feiern.
Dieses Mal hat sich unsere Gemeinschaft allerdings nicht wie üblich in Aach zusammengefunden, sondern in Mettlach. Und wer im Herbst 2022 das Eldathing besuchen wird, der wird diesen Platz mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch mal zu Gesicht bekommen bzw. wieder besuchen dürfen. Und das lohnt sich durchaus, denn der Platz, nahe des Waldrandes gelegen, umrandet von Bäumen, bietet nicht nur eine schöne Feuerstelle und reichlich Platz, sondern verfügt auch über eine recht große Schutzhütte, die Platz für alle möglichen Mitbringsel bietet.
Tatkräftig wurden zunächst Bierbänke aus der Hütte getragen und um die Feuerstelle aufgestellt, ebenso wie ein Tisch etwas abseits, der mit einer königsblauen Decke und Accessoires zum Altar transformiert wurde. Und das Resultat kann sich meiner Meinung nach sehen lassen! Im Allgemeinen ist es doch einfach schön wie einzigartig doch ein Altar gestaltet wird, je nachdem um welche Festlichkeit es sich handelt oder wer anwesend ist.
Altar geschmückt
Trotz des starken Windes hat Dieter es gemeistert in kürzester Zeit ein Feuer zu entfachen, anschließend wurde der Ablauf des folgenden Blóts noch einmal kurz durchgesprochen.
Blót-Feuer
Unser Fest begann mit dem Eintreten in den Kreis durch „Ich bin (Name), ich bin hier“.
Dann wurden die Götter, Wesenheiten und Ahnen dazu eingeladen an unserem Fest teil zu haben. Anderes als sonst üblich wurden dieses Mal besonders viele Gäste geladen, darunter auch aus dem Slawischen. Und so durften wir auch dieses Mal wieder mit einer bunten Vielfalt von Göttern verschiedener Pantheonzugehörigkeiten feiern.
Danach vollführten wir den dreifachen Nematona-Umgang um unser Feuer , geleitet durch Erinn.
Im Anschluss daran erfolgte die Hammerweihe und der Segen Thors wurde erbeten.
Erinn übernahm die Feuerweihe mit Hefe und Salz bevor die Trankweihe begann, die bei diesem Fest gleich viererlei stattfand. Dieter weihte den Weißwein, Richard den Met, Fenris den Viez und den Apfelsaft. Etwas ungeplant entwickelte sich dieser Teil des Rituals zur ersten Sumbelrunde, welche bei uns traditionell immer den Hohen gewidmet ist. Gestört hat das allerdings keinen von uns.
Ein besonderes Highlight war auch die Verbrennung des Winters, symbolisiert durch eine von Sonja gefertigte Strohpuppe! Und während die Puppe den Flammen übergeben wurde riefen wir „Dunkelheit, weiche!“ „Licht, kehre zurück!“.
Die Vertreibung und Verbrennung des Winters (Strohpuppe)
Weiter ging es mit dem Speisopfer, ein köstliches, von Erinn und Dieter gebackenes Brot, welches geweiht und anschließend zu Teilen geopfert wurde.
Mit geweihtem Trank eröffnete nun Daniel das Sumbel, welches dieses Mal, durch unsere kleinen rituelle Verwirrung, mit der Runde für die Wesenheiten und Ahnen begonnen wurde.
Nach den thematischen Runden folgten einige freie Runden, die hätten vielfältiger nicht sein können. Trauer, Angst und Sorgen wurden von der Seele gesprochen, ebenso aber auch Dankbarkeit, Glück und Freude. Das Sumbel ,als Herzstück des Blótes, hat, wie ich finde, immer eine ganz besonders tiefgehende Atmosphäre, die sich kaum in Worte fassen lässt.
Im Anschluss daran wurde gegessen und getrunken. Jeder hat etwas mitgebracht, sodass keiner hungrig bleiben musste. Hühnchen, Frikadellen, bunte Ostereier, Kuchen, Nudelsalat, Aufstriche und Käse, … ein wahres Festmahl!
Und wem das nicht genügt hat, der konnte sich auf die Suche nach einem Stock machen und sich über dem knisternden Feuer ein Stockbrot zubereiten.
Stockbrot wird über dem Feuer gebacken
Als es schon dämmerte fanden wir uns alle noch einmal an der Feuerstelle zusammen und sangen das Herdfeuerlied unter musikalischer Begleitung von Daniel am Bass und meiner Wenigkeit an der Klampfe, die großzügigerweise von Richard zur Verfügung gestellt wurde.
Ähnlich wie zu Beginn verabschiedeten wir uns dann jeweils durch „Ich bin (Name), ich war hier und in meinem Herzen bleibe ich hier.“
Damit wurde unser Blót beendet und es wurde aufgeräumt und sich voneinander verabschiedet.
Zwar kann ich nur von mir selber er sprechen, aber ich denke ich trete niemandem auf die Füße wenn ich auch im Namen aller teilnehmenden Stammtischmitglieder behaupte, dass es ein wirklich gelungenes Fest war. Und ich hoffe, dass wir uns schon bald wieder sehen können, auch all jene, die dieses Ostara nicht mit dabei sein konnten!