Das Jahr 2020 war auch für den Heidenstammtisch Trier bisher ein sehr schwieriges Jahr, wie für nahezu alle Menschen, Betriebe, Vereine und Gruppen. Der letzte reguläre Stammtisch war im Februar dieses Jahres und das letzte gemeinsame Blót ist noch länger her gewesen. Zwar hatten wir auch Online-Stammtische abgehalten und auch ein Online-Sumbel, aber ein reeles Miteinander kann dies nur schwerlich ersetzen.
Wir wollten also nach langer Zeit einen Stammtisch und auch ein Blót abhalten. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen in der Gastronomie sollte der Stammtisch draußen stattfinden, was außerdem den Vorteil hatte, dass wir das mit einem Blót verbinden können. Aufgrund der Waldbrandgefahr sind wir nicht zu unserem gewohnten Ort in den Wald bei Aach gegangen, sondern haben uns einen Grillplatz in Ehrang ausgesucht. Dieser Platz war übrigens auch die Stätte des ersten gemeinsamen Blóts des Heidenstammtisch Trier vor fast sieben Jahren.
Abgemähtes Weizenfeld neben dem Platz
Grillplatz vor dem Herrichten
Unterstand beim Grillplatz
Ich war schon etwas früher da als die anderen Teilnehmer und habe den Platz schon etwas vorbereitet, Müll eingesammelt und das Feuerholz und den Grill angeliefert, sowie die Bierbänke aufgestellt.
Nach und nach sind an diesem heißen Tag die Teilnehmer eingetroffen. Es war jedem einzelnen die Freude anzusehen, endlich wieder als Gruppe beisammen zu sein.
Einige Teilnehmer um das Grillfeuer
So verging die Zeit schnell mit Gesprächen und gemeinsamen Grillen.
Als es dann anfing zu dämmern, bereiteten wir das Blót vor und schmückten den Altar.
Sonnenuntergang über abgemähtem Weizenfeld
Altarbild mit Holz-Hammer, Ruf- und Trinkhorn, Tomaten und Schafgarbe
Altarbild mit Walnüssen
Altarbild in der Totale von rechts
Altarbild in der Totale von Links
Daniel am Feuer in der Dämmerung während der Blótvorbereitung
Wir schlossen den Kreis indem jeder im Kreis die Worte: „Ich bin…, ich bin hier“ sprach.
Fenris führte dann die Hammerweihe durch, und schützte so den geschlossenen Kreis. Ich weihte anschließend das Feuer für das Blót.
Blótfeuer
Jetzt wurden die Götter und Ahnen angerufen. Viele Götter wurden nach der allgemeinen Einladung an die Götter aus dem Kreis heraus gezielt eingeladen, ebenso auch bei den Ahnen.
Liam weihte nun das von ihm gebackene Brot und wir teilten es mit den Göttern, Ahnen und den Wesenheiten des Platzes.
Altarbild, Gebildbrot
Aufgrund der aktuellen Lage nutzten wir diesmal kein großes Sumbelhorn für die Trankweihe und das kommende Sumbel, sondern jeder hatte ein eigenes Trinkgefäß oder Horn dabei. Diese füllte ich nun mit Met auf und weihte Odin mit einigen Worten den Met .
Pascale und Richard hatten einige Werkzeuge mitgebracht, für welche sie den Segen der Götter erbaten. Ich rief dazu Thor an, den Meister des Hammers und bittete ihn um Stabilität der Werkzeuge, Schutz für die Benutzer und um handwerkliches Geschick derselben.
Es folgten daraufhin viele Sumbelrunden in denen sich die Teilnehmer Fröhliches, Trauriges, Lustiges und Ernstes von der Seele reden konnten und wieder einmal wurde deutlich warum das Sumbel das Herzstück eines jeden Blóts ist und das der Teil des Rituals ist, der die Gruppe zusammenschweißt.
Hinterher, es war mittlerweile nicht mehr weit bis Mitternacht, räumten wir den Platz gemeinsam auf und verabschiedeten und schließlich wieder in der Hoffnung, das es zu keiner so langen Zwangspause mehr kommen wird.
Es war sehr schön alle mal wieder zu sehen und ich freue mich auf die nächsten Veranstaltungen des Heidenstammtisch Trier!