Der Heidenstammtisch Trier hat das erste mal im Namen des Eldaring e.V. ein Wochenende mit Programm organisiert, das Hochwald-Thing.
Wir begrüßten die Teilnehmer am Eingang der Jugendherberge Hermeskeil am morgen und warteten bis alle gut gelaunt eingetroffen sind. Diese Jugendherberge machte einen tollen Eindruck, war beschaulich und gepflegt und die Mitarbeiter freundlich.
Da wir ja zu einem Thing einluden, denn es war eine Versammlung, zu der bei vielen Gruppen und Stammtischen eingeladen wurde, und das Angebot und Programm darauf ausgerichtet war viel über die Kelten zu erfahren, wurde schließlich ein Thingfrieden ausgerufen.
Dazu rief Marius mit dem Rufhorn die Versammlung ein und der Thingfrieden wurde ausgerufen. Ab sofort sollte jeder Hader und Zwist der Gruppe fernbleiben.
Anschließend machten wir uns fertig für die Wanderung nach Otzenhausen. Als wir losgingen waren die Temperaturen noch sehr angenehm, es war sonnig und warm – das sollte sich bald in sonnig und heiß ändern.
Zwischendurch machten wir natürlich auch eine Rast in einer Schutzhütte, wo wir mit einem herrlichen Ausblick auf den Stausee belohnt wurden.
Nach drei Stunden Wanderung sind wir schließlich ziemlich durchgeschwitzt in Otzenhausen angekommen und warteten dort auf die Führerin, welche uns auf witzige und informative Weise in das Leben der alten Treverer hineinversetzte.
Durch ihr tolles und lustiges Schauspiel, mit dem sie uns alles aus den Augen eines Findelkinds der Treverer, die bei dem Druiden der Siedlung aufwuchs, schilderte, konnten wir den immernoch eindrucksvollen Ringwall und die Orte die sie uns zeigte mit ganz anderen Augen sehen und die Gebäude, die Schmiede und der Wall wuchsen in unserer Vorstellung gradezu wieder aus der Erde und die alten Treverer wurden in unserer Fantasie wieder lebendig und wir erlebten ein Kapitel des gallischen Krieges mit.
Die Führung endete dann im Keltendorf, in dem verschiedene Häusertypen authentisch nachgebaut wurden und eine keltische Siedlung nachgestellt wurde.
Nach der Führung fuhren wir nach nunmehr sechs Stunden in der Hitze nun wieder in die Jugendherberge und die Zimmer wurden bezogen und das Abendessen in der Grillhütte vorbereitet.
Frisch gestärkt nach Salaten, Grillfleisch, Würstchen und Gemüsespießen versuchten wir uns am Singen des ersten Merseburger Zauberspruchs – was garnicht so einfach ist – sich bei Siegfried aber einfach phänomenal angehört hat. Das müssen wir bei nächster Gelegenheit mal wiederholen und vertiefen! Anschließend fuhren wir dann am Abend zu einem Platz um das Ritual zu feiern.
Nachdem der Platz gereinigt wurde haben drei Hornstöße die Zeremonie eröffnet. Sie wurde begonnen mit einer keltischen Platzweihe, der Anrufung der Nemetona. Dazu umrundete Dieter dreimal das Rund und sang die Anrufung. Ich folgte ihm und spritzte etwas Quellwasser in die Gemeinschaft.
Es folgte eine Hammerweihe von Cornelis und anschließend die gemeinsame Feuerweihe von Astrid und Cornelis.
Zum Beginn der Anrufung und Einladung der Wesenheiten wurde nun das Liedchen „Kommt ihr Wesen“ gesungen. Danach wurden Anrufungen an Epona, Asen und Wanen, die Alben und die Ahnen gesprochen. Die Anrufung an Epona, welche im Treverer-Land eine sehr starke Verehrung erfuhr, wurde von Dieter vorgetragen. Es war eine sehr gefühlvolle Anrufung, zu der auch der ganze Kreis mitwirken konnte, in Form eines rekonstruierten neugallischen Antwortsatzes der lautete „Épona diruch adhith“ was „Epona, Ehre Dir“ bedeutet.
Weiter ging es mit einer Speis-und Trankweihe. Anschließend wurde noch das Mehl geweiht mit dem das Julbrot gebacken wird.
Nun wurde es nochmal keltisch und es wurde für die Gruppe ein Zeichen gelesen. Dazu hielt Dieter eine Räucher-Schale in den Wind und wir verfolgten in welche Richtung der Rauch abzog. Als die Richtung klar war folgte ein Spruch für die Gruppe.
Jetzt wurde gesumbelt. Astrid eröffnete die erste Runde. Und es wurden viele mehr. Wie eigentlich immer ist das Sumbel das Herz des Rituals und besonders in den freien Runden spürt man die gelebte Gemeinschaft.
Zur Beschließung wurde das Herdfeuerlied gesungen und schließlich der Thingfrieden aufgehoben.
Müde, vom anstrengenden aber schönen und lehrreichen Tag, machte man sich nun auf den Weg in die Jugendherberge oder auf den Heimweg.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer für ein gelungenes und harmonisches Miteinander, an alle Mitwirkenden an der Ritualplanung, der Programmgestaltung, den Anbietern der Schlechtwetter-Alternativen, die wir ja glücklicherweise nicht brauchten, der witzigen und kompetenten Führerin durch den Ringwall, den Mitarbeitern der Jugendherberge und nicht zuletzt dem Vorstand des Eldaring e.V. die uns immer beratend zur Seite gestanden haben und auch den Rücken stärkten als die Vorbereitung durch unerwartete Schwierigkeiten etwas ins Holpern kam.
Ein Gedanke zu „Hochwald-Thing 2016“
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