Rauhnächte-Blót 03.01.2015

Der Heidenstammtisch Trier hat sich am 03.01.15 zu einem Blót in einem Waldstück in Wadrill eingefunden um das Ende der Rauhnächte zu feiern. Der Ort liegt im Hochwald, Hunsrück im nördlichen Saarland, ungefähr 30 km von Trier entfernt.

Passend zum Anlass des Blóts hat Holle sich vorher nochmal richtig ins Zeug gelegt und wir standen stellenweise knietief im Schnee während Nebel über den Feldern und Wiesen lag. Unsere Gruppe setzte sich zusammen aus 14 Leuten, aus Mitgliedern des Celtoi e.V., des Eldarings, der Nornirs Aett und den weiteren Mitgliedern des Heidenstammtischs Trier, die nun gemeinsam die wilde Jagd feierten, sich auf das neue Jahr vorbereiteten und gleichzeitig vom alten Jahr verabschieden wollten.

Da dieser Platz regelmäßig von uns für Blóts und Rituale besucht wird, ist er mit Haselzweigen abgesteckt, die mittlerweile sogar teilweise gewurzelt haben. Ein Teil der Gruppe war schon etwas früher da um den Platz vorzubereiten, er wurde gereinigt und geweiht.

Als wir dann vollzählig anwesend waren haben wir den Altar aufgebaut und unsere Opfergaben für die Gastgeber und Wesenheiten des Platzes dargelegt. Marius, der diesmal der Blótleiter war, konnte anschließend mit dem Hammerritual beginnen. Symbolisch entzündeten wir im Anschluss drei Fackeln für Midgard, Asgard und Utgard und weihten das zentrale Feuer mit Salz und Hefe. Hell erleuchtet wie wir und der Platz nun waren, haben wir dann als Form der Anrufung eine Intonation von Wodan und Hulda, als Anführer der wilden Jagd, begleitet von einer Trommel, durchgeführt. Passend zum Anlass bekam diese Intonation eine beeindruckende Dynamik.

Da wir aber nicht nur die germanischen Götter und Aspekte berücksichtigen, sondern auch die keltischen Götter einladen wollten, wurde von Erinn das Nemetona vorgesungen und von Vailos der Toutatissegen gesprochen. Den Anrufungen folgte die Hornweihe und das Speisopfer, für das ein Brot in Form eines Ebers gebacken wurde. Dieses machte nach der Weihung die Runde durch die Gruppe und jeder brach ein Teil für sich und die Götter ab. Nach einer kurzen Besinnung wurde die erste Sumbelrunde eingeleitet in der das Horn auf die Götter gehoben, während in der zweiten die Ahnen und die Wesenheiten um uns herum bedacht wurden. Diesen beiden Runden folgte mehrere freie Runden, in der die Teilnehmer, die die Wahl zwischen dem Methorn und einem mit Apfelsaft gefüllten Horn hatten, nun aussprechen konnten was ihnen auf dem Herzen liegt. Einen Dank an unseren „Hornhelden“ Martin (10), der die Hörner nach Bedarf getauscht und gehalten hat. Diese Aussprüche reichten von lustig bis traurig, von zurückblickend bis nach nachvorneschauend, frei gesprochen, poetisch oder gesungen. Von Marius wurden abschließende einige Schmuckstücke den Göttern geweiht.

Beschlossen wurde das Blót dann mit dem Herdfeuerlied und einem anschließendem Beisammensein, mit heißem Viez und Fladenbrot.

Ich danke allen Dabeigewesenen für einen tollen und inspirierenden Abend, auf das wir noch viele solcher Feste gemeinsam feiern werden.