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Abgrenzung zur Irminsul auf den Externsteinen

Wir als Gruppe von Heiden distanzieren uns von einer solchen Aktion und dieser Symbolwirkung!
Hier wurde (neben dem strafrechtlich relevanten Hausfriedensbruch und dem Verstoß gegen den Denkmalschutz und einem dadurch resultierendem Feuerwehreinsatz) ein Kontext hergestellt zwischen einen Symbol das bei germanischen Heiden sehr beliebt ist, einem Ort der ebenfalls oft als Kraftort oder Kultplatz gehandelt wird (die Authentizität des Symbols oder des Platzes als Kultort soll an dieser Stelle nicht das Thema sein) und brauner Ideologie, geschehen durch die Farbgebung (Reichsfarben) der Irminsul. Wir bedauern sehr das durch einige Spinner aus rechten Kreisen jetzt wieder öffentlich ein Bild von einem Heidentum projeziert wird, gegen das wir als Heidenstammtisch Trier aufklären und gegen das wir uns entschieden abgrenzen!
 
Ergänzung 06.01.2017
Mittlerweile haben die Vereine Eldaring e.V., Celtoi e.V und VfgH e.V. da ein offizielles Statement in Form einer Presseerklärung verfasst, dem wir uns da natürlich vollumfänglich anschließen:

 

Stellungnahme / Presseerklärung der Vereine Eldaring e.V., Verein für Germanisches Heidentum (VfGH) e.V. und Celtoi e.V.

In der Nacht des 31.12.2016 wurde eine stilisierte „Irminsul“ in den Farben weiß-rot-schwarz auf den Externsteinen, einer Felsformation des Teutoburger Waldes im Kreis Lippe, von Unbekannten nach Art eines Gipfelkreuzes angebracht.

Dass die fragliche Irminsul-Nachbildung in den Farben des Kaiserreichs und des 3. Reichs gehalten wurde, legt nahe, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine politisch motivierte Tat aus dem rechtsextremen Spektrum handelt. Mithin wurde ein religiöses Symbol für einen politischen Zweck missbraucht – mal wieder.

Wir verurteilen diese Tat in aller Deutlichkeit und hoffen, dass die Täter ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden. Wer immer für diese Aktion verantwortlich ist, hat eine Straftat begangen und dem Heidentum einen Bärendienst erwiesen. Den politischen, insbesondere rechtsextremen Missbrauch heidnischer Symbolik, in diesem Falle der Irminsul, verurteilen wir auf das Schärfste! Wir wehren uns mit Nachdruck gegen Versuche der Vereinnahmung heidnischer Symbole durch rechtsextreme Kreise.

Die Irminsul – auch Ermensul – wird in heidnischen Kreisen als Symbol des Lebensbaumes verstanden und oft mit der Yggdrasil der isländischen Überlieferung gleichgesetzt. Die Yggdrasil verbindet die neun Welten der nordeuropäischen Mythologie miteinander. Im Zuge des Eroberungskrieges Karls des Großen gegen die Sachsen im 8. Jahrhundert soll eine für den Kult der Sachsen bedeutsame Irminsul durch die Franken vernichtet worden sein. In Erinnerung an die altsächsische Irminsul wird von vielen Neuheiden heute eine stilisierte Irminsul als Symbol ihrer religiösen Identität verwendet.

Ob die Externsteine in vorchristlicher Zeit Schauplatz kultischer Handlungen waren, ist nicht belegt. Die Externsteine sind jedoch ein ehrfurchtgebietendes Naturdenkmal und sollten als solches gewürdigt und respektiert werden. Jedwede Instrumentalisierung der Externsteine für extremistische Inszenierungen lehnen wir in aller Deutlichkeit ab.

Die Vorstände des Eldaring e.V., VfGH e.V. und Celtoi e.V.

Der Heidenstammtisch Trier wünscht…

… allen Mitgliedern und Freunden ein schönes Julfest, eine tolle Wintersonnenwende und ruhige und besinnliche Rauhnächte!

Wir bringen nun ein bewegtes Jahr zu Ende. Jeder bringt wichtige Kapitel zum Abschluss, oder beginnt neue. Für jeden steht das scheidenende Jahr für mehr oder weniger große Veränderungen. Gerade in unserer Gruppe standen oder stehen viele persönliche Veränderungen an. Auch als Heidenstammtisch sind wir einen neuen Weg gegangen in dem wir zum Beispiel das Hochwald-Thing veranstaltet haben.

Auch ganz allgemein ist das Jahr ein schwieriges Jahr gewesen und es sind weltweit Dinge geschehen und Entwicklungen vonstatten-gegangen die uns durchaus allen Sorgen bereiten. Wir denken beim Ahnengedenken zum Julfest und den Rauhnächten auch an die, die dieses Jahres von uns gegangen sind. Sei es ob sie uns persönlich bekannt waren, ob sie Idole von uns waren (denn auch solche sind dieses Jahr sehr viele gestorben), ob sie Opfer des Terrors, des Krieges, Verbrechen oder politischer Entwicklungen waren. Hegen wir die Hoffnung, dass das nächste Jahr insgesamt friedlicher wird.

Positives beginnt aber im kleinen. Bei jedem selbst und auch in unserer Gruppe. Uns ist es bisher gelungen Offenheit zu demonstrieren und trotz persönlicher und religiöser, bzw. spiritueller Unterschiede zusammenzuhalten und den Heidenstammtisch so zu einem Ort des lebendigen Austauschs und des gelebten Heidentums zu machen. Diesen Gedanken und diese Motivation  müssen und werden wir weiter führen.

Ich freue mich auf das nächste Jahr mit dem Heidenstammtisch Trier, auf den Austausch, die bekannten und neue Gesichter!

Daniel

 

Ahnenfest/ Winternacht/ Samhain 2016

Text von Vanessa und Tristan

Am 29.10.2016 veranstalteten wir wieder ein Blót, im Namen des Heidenstammtischs Trier. Dieses fand in Aach, in einem Waldstück statt, wo die Natur wieder ihr Bestes gegeben  hat.

Wir trafen uns um 18 Uhr und gingen dann gemeinsam mit einer Gruppe von 8 Personen zum Blótplatz. Dort angekommen schaute man auf einen Sandsteinberg der den Ritualplatz schützend umgab. Am unteren Rand dieses schützenden „Walls“ befand sich ein Steinvorsprung , an der Seite stand ein großer Opferfelsen , den wir als Altar verwenden wollten, in der Mitte befand sich außerdem eine Feuerstelle.

Passend zur Winterzeit setzte die Abenddämmerung ein und wir richteten unseren Blótplatz her. Wir begannen mit dem Altar, Kerzen wurden darauf und in der Umgebung aufgestellt, Opfergaben wurden davor abgelegt, alles fand seinen Platz , Horn, Met, Salz , Hefe , Räucherwerk usw.

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Um die Feuerstelle wurden vier Runen in Lage der Himmelsrichtung gelegt.

Die Blótleitung wurde von Daniel übernommen, der mit der Hammerweihe begann. Danach wurde der Blót-Kreis geschlossen und es erfolgte die Feuerweihe welche von Tristan vollzogen wurde. Während dieser Weihe wurde besonderes Augenmerk auf das Licht und die Wärme des Feuers als Wegweiser für unsere Ahnen gelegt, sodass sie den Weg durch die dunkle Jahreszeit in unseren Kreis finden mögen. Nach der Feuerweihe entzündeten wir drei Fackeln, eine für Asgard, eine für Mitgard und eine für Utgard. Jeder „Fackelträger“ verlor ein paar passende Worte über jene Welt die seine Fackel symbolisierte während er diese entzündete.

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Anschließend wurden die Götter, Ahnen und Wesenheiten des Platzes eingeladen um mit uns dieses Fest zu durchschreiten. Als  Gottheiten für dieses Fest wurde Wodan, Holle, Heimdall und Hel angerufen, für letztere opferten wir Absinth, um sie willkommen zu heißen in unserem Kreis. Nachdem die Blótleitung allgemeine Einladungen ausrief, wurden wie es Brauch in unserer Gruppe ist, reihum persönliche Einladungen sowohl auf einzelne Gottheiten als auch bestimmte Ahnen ausgesprochen. Gefolgt vom Speisopfer, das dieses mal ein Brot in Form eines Pferdes war, welches unsere Sorgen, Anliegen und Gedanken durch die Welten tragen sollte. (Anmerkung von Daniel: Erwähnen sollte man noch das Trankopfer. Wir haben diesmal nur Viez (regionale Variante des Apfelweins) und Apfelsaft, statt wie üblich Met, verwendet und das Trankopfer Idunna geweiht)

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Nach dem Speisopfer wurde in vier Sumbelrunden das Horn auf die Götter/ Ahnen/ Wesenheiten des Platzes und auf unsere Gruppe erhoben, gefolgt von ca. fünf persönlicheren Runden. Anschließend beendeten wir das Blót und bedankten uns für den Schutz den Thor uns und diesem Platz gewährt hat. Das Feuer ließen wir noch etwas brennen und schauten noch eine Weile nachdenklich in die umhertanzenden Flammen, bis wir dann schließlich wieder in den Alltag zurückkehrten.

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Durch den Sandsteinüberhang blieb es am Feuer mollig warm, sodass wir noch weiter Minuten ums Feuer herum stehen  konnten um uns zu unterhalten, bis wir dann letztendlich das Feuer löschten und den Kreis öffneten.

Es war wie immer ein sehr schönes behagliches aber auch nachdenkliches Blót, an einem der wunderschönsten und meines Erachtens spirituellsten Plätze die ich je kennen lernen durfte, bei dem das Gefühl von Anfang an gestimmt hat.

 

Wir werden drei!

In diesem Monat jährt sich unser Stammtisch nun bereits das dritte Mal. Und wie jedes Jahr nehme ich das auch dieses Jahr wieder zum Anlass ein paar Worte zu verlieren.

Unsere Entwicklung hat sich fortgesetzt und der Stammtisch konnte sich weiter etablieren. Wir haben uns dieses Jahr das erste mal an eine größere Veranstaltung, das Hochwald-Thing, gewagt und diese allen Widrigkeiten zum Trotz zu einem Erfolg werden lassen.

Auch hatten wir in unserem Kreise zwei Eheleiten zu feiern, die schön gezeigt haben das wir uns als Heidengruppe immernoch individuell entwickeln und das das Ergebnis eines reibungslosen und gewinnbringenden Austauschs ist.

Wie in allen Gruppen, so gibt es auch in unserer unterschiedliche Auffassungen und unterschiedliches Ausleben von Spiritualität und Heidentum, von Erwartungen an die Gruppe und der Einsatzbereitschaft der Einzelnen. Natürlich gibt das in Einzelfällen mal Spannungen oder Meinungsverschiedenheiten. Mal unabhängig davon das wir es bisher als Gruppe immer recht harmonisch und einvernehmlich lösen konnten, möchte ich darauf kurz eingehen, da ich denke das mit fortschreitendem Wachstum der Gruppe auch diese Problematik wächst und die Erwartungshaltungen sich womöglich ändern könnten.

Nach meiner Auffassung ist ein Ritual, ein Blót, ein Gemeinschaftserlebnis – eine Feier in einer Runde von Menschen, Göttern, Ahnen und anderen Wesenheiten. So ein Blót in großer Runde ist nicht zur Befriedigung jedes individuellen spirituellen Bedürfnisses des Einzelnen gedacht, – das geht in großer Runde einfach nicht -, sondern ein gemeinschaftliches Begehen eines Festes.  Jeder einzelne der das Heidentum, egal welcher Form, lebt  sollte im Stande sein im kleinen Kreis für sich, mit engen Freunden oder der Familie Rituale zu begehen die individuell auf das eigene Seelenheil abgestimmt sind und die auf die eigenen Bedürfnisse eingehen. Jeder der zu einer Heidengruppe stößt sollte sich bewußt sein, das es um Austausch und Gemeinschaft geht – und man deshalb nicht mit jeder spirituellen Ansicht oder mit jeder Gottheit, oder Wesenheit immer konform sein kann. Das erfordert im gemeinsamen Ritual, genau wie bei einer Diskussion beim Stammtisch, die Bereitschaft für Kompromisse, den Respekt füreinander und das Akzeptieren anderer Auffassungen, die mit dem Selbstverständnis unserer Gruppe einhergehen.

Wie schon gesagt konnten wir uns beim Heidenstammtisch Trier immer genau das auf die Fahnen schreiben und deshalb funktioniert auch unser Konzept ein Stammtisch für alle heidnischen Richtungen zu sein.

Auch in Sachen Vernetzung konnten wir unsere Kontakte ausbauen und stehen über verschiedene Medien im regelmäßigen Dialog mit anderen Gruppen und Stammtischen.

Ich freue mich das wir in den drei Jahren, die es unseren Heidenstammtisch Trier nun gibt, nicht stagniert haben und uns immer weiter entwickeln konnten. Dafür danke ich jedem einzelnen!

Hoch die Hörner auf den Heidenstammtisch Trier!

Hochwald-Thing 2016

Der Heidenstammtisch Trier hat das erste mal im Namen des Eldaring e.V. ein Wochenende mit Programm organisiert, das Hochwald-Thing.

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Wir begrüßten die Teilnehmer am Eingang der Jugendherberge Hermeskeil am morgen und warteten bis alle gut gelaunt eingetroffen sind. Diese Jugendherberge machte einen tollen Eindruck, war beschaulich und gepflegt und die Mitarbeiter freundlich.

Da wir ja zu einem Thing einluden, denn es war eine Versammlung, zu der bei vielen Gruppen und Stammtischen eingeladen wurde, und das Angebot und Programm darauf ausgerichtet war viel über die Kelten zu erfahren, wurde schließlich ein Thingfrieden ausgerufen.

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Dazu rief Marius mit dem Rufhorn die Versammlung ein und der Thingfrieden wurde ausgerufen. Ab sofort sollte jeder Hader und Zwist der Gruppe fernbleiben.

Anschließend machten wir uns fertig für die Wanderung nach Otzenhausen. Als wir losgingen waren die Temperaturen noch sehr angenehm, es war sonnig und warm – das sollte sich bald in sonnig und heiß ändern.

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Zwischendurch machten wir natürlich auch eine Rast in einer Schutzhütte, wo wir mit einem herrlichen Ausblick auf den Stausee belohnt wurden.

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Nach drei Stunden Wanderung sind wir schließlich ziemlich durchgeschwitzt in Otzenhausen angekommen und warteten dort auf die Führerin, welche uns auf witzige und informative Weise in das Leben der alten Treverer hineinversetzte.

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Durch ihr tolles und lustiges Schauspiel, mit dem sie uns alles aus den Augen eines Findelkinds der Treverer, die bei dem Druiden der Siedlung aufwuchs, schilderte, konnten wir den immernoch eindrucksvollen Ringwall und die Orte die sie uns zeigte mit ganz anderen Augen sehen und die Gebäude, die Schmiede und der Wall wuchsen in unserer Vorstellung gradezu wieder aus der Erde und die alten Treverer wurden in unserer Fantasie wieder lebendig und wir erlebten ein Kapitel des gallischen Krieges mit.

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Die Führung endete dann im Keltendorf, in dem verschiedene Häusertypen authentisch nachgebaut wurden und eine keltische Siedlung nachgestellt wurde.

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Nach der Führung fuhren wir nach nunmehr sechs Stunden in der Hitze nun wieder in die Jugendherberge und die Zimmer wurden bezogen und das Abendessen in der Grillhütte vorbereitet.

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Frisch gestärkt nach Salaten, Grillfleisch, Würstchen und Gemüsespießen versuchten wir uns am Singen des ersten Merseburger Zauberspruchs – was garnicht so einfach ist – sich bei Siegfried aber einfach phänomenal angehört hat. Das müssen wir bei nächster Gelegenheit mal wiederholen und vertiefen! Anschließend fuhren wir dann am Abend zu einem Platz um das Ritual zu feiern.

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Nachdem der Platz gereinigt wurde haben drei Hornstöße die Zeremonie eröffnet. Sie wurde begonnen mit einer keltischen Platzweihe, der Anrufung der Nemetona. Dazu umrundete Dieter dreimal das Rund und sang die Anrufung. Ich folgte ihm und spritzte etwas Quellwasser in die Gemeinschaft.

Es folgte eine Hammerweihe von Cornelis und anschließend die gemeinsame Feuerweihe von Astrid und Cornelis.

Zum Beginn der Anrufung und Einladung der Wesenheiten wurde nun das Liedchen „Kommt ihr Wesen“ gesungen. Danach wurden Anrufungen an Epona, Asen und Wanen, die Alben und die Ahnen gesprochen. Die Anrufung an Epona, welche im Treverer-Land eine sehr starke Verehrung erfuhr, wurde von Dieter vorgetragen. Es war eine sehr gefühlvolle Anrufung, zu der auch der ganze Kreis mitwirken konnte, in Form eines rekonstruierten neugallischen Antwortsatzes der lautete Épona diruch adhith“ was „Epona, Ehre Dir“ bedeutet.

Weiter ging es mit einer Speis-und Trankweihe. Anschließend wurde noch das Mehl geweiht mit dem das Julbrot gebacken wird.

Nun wurde es nochmal keltisch und es wurde für die Gruppe ein Zeichen gelesen. Dazu hielt Dieter eine Räucher-Schale in den Wind und wir verfolgten in welche Richtung der Rauch abzog. Als die Richtung klar war folgte ein Spruch für die Gruppe.

Jetzt wurde gesumbelt. Astrid eröffnete die erste Runde. Und es wurden viele mehr. Wie eigentlich immer ist das Sumbel das Herz des Rituals und besonders in den freien Runden spürt man die gelebte Gemeinschaft.

Zur Beschließung wurde das Herdfeuerlied gesungen und schließlich der Thingfrieden aufgehoben.

Müde, vom anstrengenden aber schönen und lehrreichen Tag, machte man sich nun auf den Weg in die Jugendherberge oder auf den Heimweg.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer für ein gelungenes und harmonisches Miteinander, an alle Mitwirkenden an der Ritualplanung, der Programmgestaltung, den Anbietern der Schlechtwetter-Alternativen, die wir ja glücklicherweise nicht brauchten, der witzigen und kompetenten Führerin durch den Ringwall, den Mitarbeitern der Jugendherberge und nicht zuletzt dem Vorstand des Eldaring e.V. die uns immer beratend zur Seite gestanden haben und auch den Rücken stärkten als die Vorbereitung durch unerwartete Schwierigkeiten etwas ins Holpern kam.

Eheleite Sonja und Dennis

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Beim Heidenstammtisch Trier hatten wir am Samstag nun bereits das dritte Mal die Ehre und das Vergnügen eine Eheleite zu feiern. Das tolle ist das alle drei Paare ihre jeweiligen Eheleiten anders feierten und interpretierten und so deutlich wurde das hier kein liturgisches Programm abläuft, sondern solche Feste individuell an das Brautpaar, den Platz und an die Gäste (nicht nur an die menschlichen) angepasst werden.

Nun möchte ich aber von dem tollen Hochzeitsfest am vergangenen Wochenende berichten. Wir wurden zu einen etwas abseits gelegenen Platz in Trier-Olewig eingeladen. Das Wetter war toll, wir hatten strahlenden Sonnenschein und es war warm.

Als wir den Platz erreichten musste ich mich wieder fragen wo immer alle diese tollen Plätze finden. Es war eine Wiese, von einem kleinen Bach eingerahmt mit einer Hütte, dazu wurde ein großes Zelt aufgebaut. In der Mitte um einen Baum war der Blótplatz mit Altar platziert.

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Drumherum waren mit Decken abgedeckte Heuballen und Bierbänke aufgestellt.

Der Platz und die Herrichtung strahlten eine unglaubliche Gemütlichkeit und Entspanntheit aus.

Pünktlich wurde von Marius, welcher die Eheleite leiten durfte, mit einem Rufhorn zur Zeremonie gerufen. Ein Unterschied zu den bisherigen Hochzeiten war allerdings das es hier nicht die klassischen Kreise gab, sondern die Gäste verteilten sich auf die Heuballen und Bierbänke, die ja um den Blótplatz verteilt waren. Um das Feuer herum saßen das Brautpaar und der engste Familienkreis.

Marius begann mit dem Hammerritual und der Feuerweihe. Anschließend wurden vom Brautpaar und aus dem Kreis der Familie und Freunde des Brautpaars Götter, Ahnen und Wesenheiten zum Fest eingeladen. Es folgte das Speis – und Trankopfer. Nach dem Trankopfer, welches in einem sehr imposanten Horn zelebriert wurde, folgte eine Sumbelrunde im engen Familienkreis des Brautpaars. Nun ist es ja immer sehr interessant wenn Familienmitglieder, die mit dem Heidentum nicht viel zu tun haben, bzw. noch keine Berührungspunkte damit hatten, in so ein Ritual mit einbezogen werden. Die Familien des Brautpaares allerdings hatten keinerlei Berührungsängste und jeder aus dem Kreis hat dem Brautpaar sehr schöne und berührende Segenswünsche mit in die Ehe gegeben.

Nun waren die beiden aber selbst dran und das Brautpaar begann mit ihren Ehelgelübden. In diesen Ehelgelübden erzählten sie auch auf eine ehrliche, humorige und berührende Weise von ihrem kennenlernen und dem Wachsen der Beziehung und der Gefühle zueinander. Die Gäste waren zwischen Lachen und Tränen hin – und hergerissen.

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Nun folgte ein weiterer großer Unterschied zu den bisherigen Eheleiten unserer Gruppe. Statt einer klassischen Ringweihe setzte sich das Brautpaar an einen kleinen Nebenaltar der bereits entsprechend vorbereitet war und sie tätowierten sich gegenseitig ein Ring auf den Finger des anderen. In dieser Zeit gingen Körbchen mit Zetteln und Stiften durch die Gästereihen, mit der Bitte dort die Wünsche für die Ehe niederzuschreiben.

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Als die beiden fertig waren, übergab Marius die nun eingesammelten Zettel mit den Segenswünschen der Gäste dem Feuer mit der Bitte an die Götter und Ahnen diesen niedergeschriebenen Wünschen ihre Aufmerksamkeit und Hilfe zu bieten.

Anschließend wurde die Zeremonie beendet und es begann das gemütliche Gelage mit der Familie und den Freunden!

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Ich wünsche den beiden hier nochmals im Namen des Heidenstammtisch Trier alles Gute für ihre Ehe und das sie sich ihre Verliebtheit immer bewahren!

Mittsommer 2016

Am 25.06. feierten wir vom Heidenstammtisch die Sommersonnenwende! Anders als in den Vorjahren haben wir diesmal kein Wochenende im Zelt geplant sondern ein einzelnes Blót an einem Platz in der Nähe von Kollesleuken bei Saarburg. Dieser Platz ist ein abgelegenes Tälchen namens Ewigbachtal. Dazu gleich mehr.

Wir haben uns also am frühen Abend in Saarburg getroffen und sind dann gemeinsam nach Kollesleuken gefahren. Wir waren eine große Gruppe von insgesamt 17 Leuten.

In Kollesleuken haben wir uns dann mit Sack und Pack auf einen schönen, wenn auch matschigen Fussweg von etwa 15 Minuten durch den Wald gemacht.

 

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Dieser Weg führte uns vorbei an beeindruckenden Felsformationen und einem sehr ursprünglichen Waldgebiet. Aber als wir schließlich den Platz erreicht haben blieb denen, die den Platz noch nicht kannten, der Mund offen stehen.

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Diese Felsformation lächelte uns zu!

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Dieser Platz ist ein Tälchen umsäumt von einen stufenartigen Felsring. Durch dieses Tälchen fließt ein Bach der auch tolle Wasserfälle bildet. Und wäre das nicht toll genug, gibt es noch einen Felsvorsprung der dem Fleck, an dem wir unser Blót gefeiert haben, ein wenig Höhlenatmosphäre verleiht. Dort haben wir dann den Altar aufgebaut.

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Auch ein Sonnenrad wurde vorbereitet und das Gebildbrot ausgepackt.

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Die Blótleitung wurde diesmal auf drei Teilnehmer aufgeteilt und Tristan begann das Blót mit der Hammerweihe. Cornelis weihte das Feuer und Astrid startete die Götteranrufungen. Anschließend konnte jeder Gottheiten einladen, sodass wir neben Asen und Vanen auch keltische Gottheiten willkommen geheißen haben! Diese Einladungen wurden abschließend mit Rufhörnern unterstützt für die die beiden Jungs (11 und 8) ein bemerkenswertes Talent gezeigt haben.

Hiernach folgte die Intonation „Kommt alle Wesen aus allen neun Welten“ begleitet von zwei Gitarren.

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Es folgten das Speis– und Trankopfer und schließlich jede Menge Sumbelrunden mit Met und Apfelsaft.

Die Beschließung wurde dann wieder mit dem Herdfeuerlied abgeschlossen und schließlich das Sonnenrad angezündet.

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Die Atmosphäre des Platzes, unterstützt durch das Rauschen und Plätschern des Baches und Vogelgezwitscher, sorgte dafür, das wir ein enorm stimmungsvolles und entspanntes Blót feiern konnten. Erwähnen sollte man auch, das es vorher und auch nachher geregnet hatte, für die Dauer unseres Blóts, der Vorbereitung und der Wanderung hingegen war es trocken und sonnig.

Allen Teilnehmer vielen Dank für dieses tolle Blót!

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Hochwald-Thing

Eldaring

Der Eldaring e.V. läd ein!

Wir möchten euch für den 27./28.08.2016 in die Region Trier einladen!
Geplant sind eine Führung in der keltischen Ringwallanlage in Otzenhausen (http://www.keltenring-otzenhausen.de/). Eine Wanderung (und Alternative dazu), ein Workshop und ein wahrscheinlich sehr keltisches Ritual sind auch angedacht!

Die Übernachtung wird in der nahegelegenen Jugendherberge in Hermeskeil möglich sein (https://www.diejugendherbergen.de/jugendherbergen/hermeskeil/portrait/). Dazu gibt es noch nähere Informationen und ein Anmeldeformular mit Infoblatt.
Diese Formulare bekommt man auf Anfrage bei daniel@eldaring.de.

Aus organisatorischen Gründen müssen wir die Teilnehmerzahl auf 40 Personen beschränken!

Wir freuen uns euch bei uns begrüßen zu dürfen!

Das Orga-Team des Heidenstammtisch Trier

 

Update 06.07.

Es sind immernoch reichlich Plätze vorhanden und wir würden uns freuen wenn uns noch einige Anmeldungen erreichen. Die Kosten betragen 17 € für den Tagesgast und 42 € für den Übernachtungsgast.

Anmeldeformulare, weitere Informationen und die Veranstaltungs-AGB erhaltet ihr wenn ihr mich unter daniel@eldaring oder via Facebook anschreibt.

Das Programm ist vorbehaltlich kleiner organisatorischer Änderungen nun auch fertig und dieses stelle ich hier vor:


Samstag:
08:00 – 10:00 Treffen in der JH Hermeskeil und Ausrufung des Thingfriedens
10:00 – 10:30 Vorbereitung Wanderung
10:30 – 13:00 Wanderung von Hermeskeil nach Otzenhausen
13:00 – 16:00 Führung Ringwall und Keltendorf
16:00 – 16:30 Rückfahrt nach Hermeskeil
16:30 – 19:00 Beziehen der Zimmer und Abendessen
19:00 – Blót und anschließendes Sumbel

Alternativ zur Wanderung:
10:30 – 13:00 Besichtigung der Burg Grimburg und der Römergräber in Wadrill

Alternativ bei starkem Regenwetter:
10:00 – 11:30 Vortrag „Die Treverer“
11:00 – 12:30 Workshop „Bretonische Kreistänze“
13:00 – 15:00 Lieder Workshop (diesen werden wir bei schönem Wetter auch im Umfeld des Rituals durchführen)

Sonntag:
07:00 – 09:00 Frühstücken
09:00 – 09:30 Aufhebung des Thingfriedens und Verabschiedung

 

LOGO Stammtisch

 

Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1679802895627545/

Julblót 2015

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Das Julblót des Heidenstammtisches Trier haben wir in diesem Jahr am 30. Dezember bei Marius und seiner Frau gefeiert, welche ihr Haus und Hof hierfür zur Verfügung stellten.
Nachdem alle Leute eingetroffen waren, bereiteten unser Blót vor, im Freien, an einer Feuerstelle hinter dem Haus. Dieses Julblót sollte unser bisher größtes werden, es nahmen 16 Mitglieder unseres Stammtisches teil. Tristan, welcher zum ersten Mal ein Blót leitete, eröffnete mit einem Hammerritual und der Kreisbeschließung. Danach folgte eine kurze Intonation in Form eines kleinen Zweizeilers, welcher in Begleitung von Gitarren mehrmals wiederholt wurde. „Kommt Ihr Götter aus allen neun Welten Weilt mit uns und bringt euren Segen.“ Nach der Feuerweihe durch Marius folgten Speis- und Opferweihe durch Andreas.
Desweiteren wurden 3 Fackeln auf die 3 Welten, Asgard, Midgard und Utgard entzündet. Zum Blót wurden viele Götter von verschiedenen Menschen eingeladen, unter anderem Tyr, Frey und Freya und Njörd. Daraufhin weihte Tristan einige Schmuckstücke für Teilnehmer des Blóts. Einen weiteren Brauch zu Jul haben wir ebenfalls zelebriert, nämlich die Erneuerung von Schwüren. Neben Treue und Ehrlichkeit haben einige Mitglieder auch beschworen, ihr Bestes für Familie und Freunde zu geben, auch wurden Ehegelübde erneuert. Die Sumbelrunden die hiernach folgten waren sehr emotional, da für viele Mitglieder das Jahr sowohl extreme Hochs, als auch extreme Tiefs hatte.
Wie beim Heidenstammtisch Trier mittlerweile Brauch, wurde am Ende des Blóts das Herdefeuerlied gesungen, der Kreis geöffnet und das Feuer ( heute nur die Fackeln, da das Feuer für das anschließende Grillen noch benutzt wurde) gelöscht. Nach dem Blót folgte der gemütliche Teil des Abends. Neben Grillgut brachten unsere Freunde Geschnetzeltes, Fleischkäse und Knabberkram mit. Wir schlugen uns alle gut die Bäuche voll, lachten und hatten jede Menge Spaß. Aufgrund der vielen Teilnehmer entstanden sehr interessante Gespräche, besonders für die Mitglieder, die relativ neu beim Heidenstammtisch Trier sind. Mit Bier, Wein und weiteren Getränken wurde der Abend immer länger. Gegen Mitternacht packten wir dann die Gitarren aus und es wurde gesungen. Neben altbekannten Lagerfeuerliedern und Klassikern aus vergangenen Zeiten wurden auch ein paar Pfadfinderlieder zum Besten gegeben, bei denen jeder mitsingen konnte. Gegen halb 4 gingen dann auch die letzten ins Nachtlager und ein wirklich emotionales, intensives, schönes und vor allem interessantes Blót mit anschließender Feier zur Jahreswende ging zu Ende.
Text von Marius

Ausflug zum keltischen Ringwall

Vor ein paar Tagen wurden wir von Marius spontan zu einem Ausflug zum keltischen Ringwall in Otzenhausen eingeladen. Wir sind also mit Kindern und Hund in den Hochwald gefahren um uns den Wall und die Rekonstruktionen anzusehen. So sind wir dann vom sonnigen Trier aufgebrochen um in einem typischen nebligen Hochwald-Wetter anzukommen.

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Schön war, dass damit erstmal ein Waldspaziergang verbunden war, und der Weg dorthin sehr schön und ursprünglich wirkt, mit vielen Moosüberwucherungen und auch vielen umgestürzten Bäumen, was einen Wald nach meinem Begriff lebendiger macht.

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Schließlich sind wir am Wall angekommen und ich musste meine Höhenangst überwinden um ihn zu erklimmen, was sich angesichts schlüpfriger Steine und einer Treppe für die man etwas Phantasie braucht um sie als solche zu erkennen, einfacher anhört als es war.

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Man kommt aber nicht umhin, grade vor dem Hintergrund das dieses Bauwerk über 2000 Jahre alt ist, hier den Kelten einigen Respekt zu zollen. Man ist in unserer Region ja einiges von den Römern gewöhnt und grade als Trierer hat man das ständig vor Augen, aber auch die Kelten waren da wohl sehr talentiert.

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Schließlich gelangten wir an einen Platz wo wir einige Statuen sehen konnten. Unter anderem eine Statue von Dagda, der leider der Kopf bzw. das Gesicht fehlte. Als wir uns auf diesem Platz noch ein wenig umgesehen haben entdeckten wir zwei „Opfersteine“ auf denen frische Opfergaben (wohl vom Julfest kurz vorher) zu entdecken waren. Also wird dieser Platz wohl auch heute noch von Heiden benutzt. An dieser Stelle nur der Appell von uns an die dort feiernden Heiden: Bitte lasst keine Wachs – und Kerzenreste auf den Steinen und bitte packt eure Opfergaben etwas abseits, grade wenn ihr Hähnchenkeulen opfert.

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Kurz dahinter entdeckten wir die Überreste eines kleinen römischen Tempels.

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Auch eine tolle Grillhütte mit Bänken ist dort vor Ort. Sicher eine Möglichkeit für den Heidenstammtisch Trier dort mal in größerer Gruppe vorbeizuschauen.

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Ein paar Meter weiter stießen wir auf die andere Seite des Walls und hatten einen tollen Blick auf den nahen Stausee. Dort scheint es „Brauch“ zu sein aus den Steinen Türmchen zu bauen (Steinmännchen).

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Auf dem Rückweg sind wir dann noch bei der Quelle vorbeigekommen.

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Zum Schluss wurden wir sogar noch überrascht als wir bemalte Holzscheiben in einem Baum fanden.

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Es war ein toller Ausflug und wir werden sicher wiederkommen!

Mehr Infos zum keltischen Ringwall Otzenhausen findet man hier: http://www.keltenring-otzenhausen.de